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Teaching and Learning in Virtual Space

Neue Publikation der Hochschule München zu Virtueller Kollaboration mit hoher Fakultätsbeteiligung gerade erschienen
09/11/2023
Der soeben erschienene Sammelband mit dem Titel “Teaching and Learning in Virtual Space” ist eine Publikation der HM. Er bietet Einblicke in aktuelle Forschungen und innovative Ansätze für die Nutzung virtueller Realität im Bildungsbereich. Am 7. November luden aus gegebenen Anlass die Herausgeber des Sammelbands, Vizepräsident Prof. Dr. Klaus Kreulich und Sibylle Matern, alle Beteiligten zu einer Feierstunde in den Oskar von Miller-Saal.
Von den insgesamt acht Fachbeiträgen, in denen die Autor:innen untersuchen, wie sich das Lernverhalten von Einzelnen und Gruppen bei der Nutzung immersiver Medien ändert, welche Kompetenzen die Akteur:innen benötigen und welche Chancen virtuelle Technologien im Hochschulkontext und in der Arbeitswelt bieten, sind drei Einzelbeiträge von Professor:innen unserer Fakultät verfasst.
Entrepreneurship im virtuellen Raum
Prof. Bettina Maisch, die in Kollaboration mit Andrés Rueda einen Beitrag zum Thema “From Second Life to Second Job: Creativity and Entrepreneurship Education in the Metaverse” verfasst hat, beleuchtet dieKreativität als eine der wichtigsten Zukunftskompetenzen und einen grundlegenden Faktor für den Unternehmenserfolg. Dabei ist das Aufkommen von neuen immersiven Technologien wie der virtuellen Realität (VR) eine sich eröffnende Möglichkeit für Einzelpersonen und Teams, neue Wege zur Verbesserung ihres kreativen Prozesses zu entdecken.
Der Beitrag präsentiert eine erste Untersuchung, wie immersive Technologien eingesetzt werden können für die Ideenfindung im Kontext der Ausbildung zum digitalen Unternehmertum. Die Ergebnisse beruhen auf akademischer und Fachliteratur, Beobachtungen, Umfragen und ersten Tests, die von der HM und dem Strascheg Center for Entrepreneurship (SCE) durchgeführt wurden. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von immersiven Technologien in allen Disziplinen zielt der Beitrag darauf ab, Pädagogen und Praktikern einen Überblick darüber zu geben, wie das Potenzial von 3D und VR genutzt werden kann, um Kreativität im digitalen Innovationsmanagement und in der Entrepreneurship-Ausbildung zu fördern.
Virtuelle Kollaboration für die Vorbereitung von Praktika
Der Beitrag von Prof. Christina Schindler mit dem Titel „Virtual Collaboration in a technical laboratory – an example from semiconductor technology” befasst sich mit Laborkursen. Diese sind ein wesentlicher Bestandteil der universitären Lehre und ermöglichen es den Studierenden, das erlernte theoretische Wissen zu vertiefen und anzuwenden. Eine sorgfältige Vorbereitung auf die Arbeit im Labor ist dabei wichtig, um die begrenzte Zeit in den oft kostspieligen Einrichtungen optimal zu nutzen.
Im Beitrag wird eine Studie aus dem Bereich der Halbleitertechnologie vorgestellt, in dem Studierende im Rahmen eines Laborkurses eine Diode entwerfen, herstellen und elektrisch charakterisieren. Das Laborpraktikum findet in einem Reinraum statt und nutzt kostenintensive Ausrüstung. Die virtuelle Zusammenarbeit mit Hilfe eines Online-Whiteboards wurde untersucht als Mittel zur Verbesserung der Vorbereitung auf die persönliche Komponente. Die Studierenden schlüpften in verschiedene Rollen, um das schriftliche Kursmaterial aus verschiedenen Blickwinkeln zu diskutieren, bevor sie ins Labor gehen. Die Diskussion fand in einem virtuellen Format statt.
Virtuelle Kollaboration in der Medizintechnik
Der Beitrag von Prof. Christian Hanshans mit dem Titel „(Virtual) Collaboration in Medicine and Biomedical Engineering” ist vor allem in den Bereichen Medizin, Biologie und anderen Lebenswissenschaften angesiedelt, und hier trägt die technologische Dynamik einen besonders wichtigen Beitrag zur Beschleunigung der Forschung bei, die sich wiederum auf die Industrie und damit auf die Arbeitswelt und die Gesellschaft auswirkt.
Anhand einer Auswahl von Beispielen aus den Bereichen Biomedizintechnik und Medizin wird gezeigt, wie die neuen Technologien bereits in Forschung und Lehre eingesetzt werden und wie sie in Zukunft in der medizinischen Versorgung, der medizinischen Forschung und universitärer Lehre Anwendung finden können. Dabei geht es sowohl um die Interaktion zwischen Menschen und Maschinen als auch die Zusammenarbeit zwischen Menschen im digitalen Raum. Die Fähigkeiten, die künftige Generationen erwerben müssen, werden bestimmt von den technologischen Trends und den Anforderungen der künftigen Arbeitswelt, und müssen sowohl fachspezifisch als auch fächerübergreifend im Rahmen der universitären Lehre vermittelt werden. In praktischen Beispielen aus den Lehrveranstaltungen an der HM wird veranschaulichen wie dies im biomedizinischen Kontext umgesetzt werden kann.
In den forschungsbasierten Projekten wird die Mensch-Maschine-Kollaboration anhand von Anwendungsbeispielen aus der Robotik und der künstlichen Intelligenz, sowie die Mensch-Maschine- und Mensch-Mensch-Interaktion mit Hilfe eines neuen VR-basierten Therapiesystems in Verbindung mit körpernaher medizinischer Sensorik-Technologie veranschaulicht. Die innovativen Lehrprojekte umfassen praktische Anwendungen von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zu Lern- und Prüfungszwecken in den Fächern Anatomie, Physiologie und Medizintechnik, fallbasiertes Training und Vorlesungen in der Medizin und medizinnahen und medizinverwandten Fächern, medizinische Bildrekonstruktion und 3D-Druck in der Medizintechnik, sowie ein Konzept für ein statistikbasiertes digitales Peer- und Self-Assessment, das auf jedes Fach angewendet werden kann.
Die Publikation ist erschienen unter: Kreulich, Klaus & Matern, Sibylle (Eds.) (2023). Teaching and Learning in Virtual Space. Bielefeld: wbv Publikation. https://doi.org/10.3278/9783763974191